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Dienstag, 15. November 2022 - 19:30
Gespräch

denken. leben. schreiben: MARTIN POLLACK

MARTIN POLLACK

im Gespräch mit MICHAEL KERBLER

Reihe: denken. leben. schreiben. positionen und welthaltungen österreichischer autor*innen.

Sich die Welt erschreiben bedeutet auch, sich selbst wie in einem Koordinatensystem der vielfältigen Möglichkeiten des Mensch-Seins verorten. Schreibende beziehen mit ihrem Werk immer Positionen, sei es ästhetisch, philosophisch, kulturell oder politisch. Sie setzen sich an einem Punkt des Koordinatensystems fest, der ihre Werte spiegelt, ihre Ziele definiert und ihnen Antworten auf Sinnfragen gibt. Ob diese Positionierung und das Aneignen bestimmter Welthaltungen immer intentional erfolgt, ob sich Ansichten im Laufe der Zeit in Einsichten wandeln und Änderungen im eigenen Leben, Denken und Schreiben hervorbringen und ob die Reflexion über das geschaffene Werk für das Leben fruchtbar oder eher hinderlich ist, diesen Fragen wird in der Reihe „leben. denken. schreiben“ im Gespräch mit österreichischen Autor*innen und anhand ihres Werks sowie ihrer Biografie nachgespürt.

MARTIN POLLACK, geboren 1944 in Bad Hall, studierte Slawistik und osteuropäische Geschichte. Er ist Übersetzer u. a. von Ryszard Kapuściński, Mariusz Wilk, Daniel Odija. Bis 1998 Redakteur des „Spiegel“ in Wien und Warschau. 2007 erhielt er den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. 2010 wurde er mit dem Georg-Dehio-Hauptpreis des Deutschen Kulturforums östliches Europa ausgezeichnet. 2011 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und 2012 den Stanisław Vincenz-Preis, den Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Literatur 2015, Aurora borealis-Preis 2017, DIALOG-Preis 2017 der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2018, Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2018. Publikationen u. a.: „Anklage Vatermord. Der Fall Philipp Halsmann“, Wien 2002; „Der Tote im Bunker. Bericht über meinen Vater“, Wien 2004; „Von Minsk nach Manhattan. Polnische Reportagen“ (Hrsg.) 2006; „Warum wurden die Stanislaws erschossen?“, Wien 2008; „Kaiser von Amerika. Die große Flucht aus Galizien“, Wien 2010; „Die Wolfsjäger. Drei polnische Duette, 2011; „Kontaminierte Landschaften“, 2014; „Topografie der Erinnerung“, 2016; „Die Frau ohne Grab: Bericht über meine Tante“, 2019.

MICHAEL KERBLER, geboren 1954 in Wien. Er war als Journalist u. a. für „Die Presse“ tätig und gehörte in unterschiedlichen Funktionen fast 40 Jahre dem ORF an. In den 80er-Jahren arbeitete er als Auslandskorrespondent, bis 1994 als Reporter in den Krisengebieten Ostafrikas, den arabischen Staaten, im Iran und in der DDR. Zwischen 2003 und 2013 leitete Michael Kerbler die Ö1-Sendereihe „Im Gespräch“. Unter seinen Gesprächspartner*innen fanden sich Persönlichkeiten wie Václav Havel, Peter Handke, Olga Neuwirth, Günter Grass, Margarete Mitscherlich, Christoph Schlingensief, Martin Walser, Stephane Hessel oder der Dalai Lama.