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Donnerstag, 10. November 2022 - 14:00
Tagung

Österreichisches Deutsch als Standardsprache: Norm, Wahrnehmung und Gebrauch

Tagung zu Ehren von Jakob Ebner aus Anlass seines 80. Geburtstags

Mit Vorträgen von JUTTA RANSMAYR, PHILIP C. VERGEINER, STEFAN DOLLINGER und CHRISTIANE PABST

Die Stellung des österreichischen Deutsch als einer nationalen Variante der deutschen Standardsprache ist heute weitgehend anerkannt. Das – theoretisch gleichberechtigte – Nebeneinander nationaler Varietäten wird wissenschaftlich durch das Modell der „Plurizentrik“ abgesichert, das vor allem auf weit verbreitete Sprachen wie das Englische (mit einer britischen, amerikanischen, kanadischen, australischen usw. Variante) angewandt wird. Das Verhältnis zwischen bundesdeutschem und österreichischem Deutsch ist in der Praxis allerdings von einem starken Ungleichgewicht gekennzeichnet, das nicht nur auf der rein zahlenmäßigen Überlegenheit, sondern auch auf der medialen Dominanz Deutschlands beruht. Überdies führt die Tatsache, dass die nationalen Varietäten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in sich nicht immer einheitlich sind, zu unterschiedlichen Wahrnehmungen und Unsicherheiten sowie zu teilweise verschiedenen Auffassungen im wissenschaftlichen Diskurs. Die Tagung setzt sich mit verschiedenen Aspekten der Normierung und Kodifizierung, der Beurteilung und Wahrnehmung und mit unterschiedlichen Formen des Gebrauchs der österreichischen Standardsprache auseinander. Sie ist dem oberösterreichischen Germanisten Jakob Ebner gewidmet, der mit seinen lexikografischen Arbeiten wichtige Beiträge zur wissenschaftlichen Beschreibung und Kodifizierung des österreichischen Deutsch geleistet hat.

JUTTA RANSMAYR, Professorin für Fachdidaktik am Institut für Germanistik der Universität Wien: „Wer sagt, was geht? Österreichisches Deutsch und Sprachnormen“

PHILIP C. VERGEINER, akademischer Rat an der LMU München: „Standardkonzepte an der Universität: Zu Sprachideologien und tatsächlichem Sprachgebrauch“

STEFAN DOLLINGER, Professor am Department of English Language and Literatures an der University of British-Columbia in Vancouver, Kanada: „Austriazistik im starren Germanistik-Umfeld, 1945–2022: Pionierleistungen einer etwas anderen Disziplinengeschichte“

CHRISTIANE PABST, Chefredakteurin des Österreichischen Wörterbuchs, Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik der Universität Wien: „Zur Lexikografie des österreichischen Deutsch – Konzepte, Menschen, Meilensteine“.