Suche
Hauptinhalt
Montag, 17. Oktober 2022 - 19:30
Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945

Felix Mitterer spricht über „Die Piefke-Saga“, Motive und Details der literarischen Vorlage und ihrer Umsetzung

(„Die Piefke-Saga“, Fernsehfilm in 4 Teilen. Regie: Wilfried Dotzel, Werner Masten, ORF/NDR 1990, 1993; Buchausgabe Haymon Verlag 1991)

Referat: Johann Holzner

Moderation: Klaus Kastberger

Ein Gemeinschaftprojekt der Alten Schmiede, Wien, des StifterHauses, Linz, und des Literaturhauses Graz

Unumstritten waren seine Arbeiten nie. Felix Mitterer hat sich immer schon bemüht, auf die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels – wie er sie beobachtet – und auf die daraus resultierenden Konflikte mit Hörspielen, Theaterstücken und Fernsehspielen so zu reagieren, dass sein wichtigstes Anliegen nicht übersehen werden kann: aufzuklären über Mittel und Wege, in jeder Konstellation Menschlichkeit zu beweisen, das Leben nach ethischen Maßstäben zu gestalten. In der „Piefke-Saga“ (1991 – 1993) sollte das Thema „Massentourismus“ aufgegriffen und dabei zugleich auch etwas Neues versucht werden, nämlich ein dramaturgisches Konzept mit eingebauten Brüchen. Der erste Teil ist als Satire angelegt, der zweite als Komödie, der dritte als Tragikomödie; der vierte präsentiert eine Horrorvision. Mit eingeplant: Kontroversen. Alles mittlerweile passé? (Johann Holzner)

FELIX MITTERER, geboren 1948 in Achenkirch/Tirol, ab 1970/71 erste Texte im Rundfunk, in Zeitungen und in Literaturzeitschriften; lebt seit 1977 als freiberuflicher Schriftsteller; Autor zahlreicher Theaterstücke, Drehbücher, Erzählungen, Hörspiele, Mundarttexte und Kindergeschichten. Neben seiner literarischen Tätigkeit trat er auch immer wieder, wie in seinem ersten Theaterstück, „Kein Platz für Idioten“, als Schauspieler auf. Die ersten drei Teile des Fernsehfilms „Die Piefke-Saga“ wurden 1990, der vierte Teil 1993 in einer Gemeinschaftsproduktion des NDR und des ORF gedreht. 2020, zu Felix Mitterers 70. Geburtstag, erschien seine Autobiografie, „Mein Lebenslauf“, 2020 veröffentlichte er seinen ersten Roman, „Keiner von euch“, über das Leben Angelo Solimans.

JOHANN HOLZNER, 1948 in Innsbruck geboren. Professor em. für Neuere deutsche Literatur, von 2001 bis 2013 Leiter des Forschungsinstituts Brenner-Archiv, an der Universität Innsbruck. Zahlreiche Publikationen, v. a. zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts (mit den Schwerpunkten Exilliteratur, Nachkriegsliteratur, Gegenwartsliteratur sowie Bibel und Literatur / Brenner-Kreis). Zuletzt erschienen: „Der Generationenroman“, 2 Bände (Hrsg. mit Helmut Grugger), 2021; „Ein Festgeschenk. Jubiläumsschrift für Alfred Doppler“ (Hrsg. mit Wolfgang Hackl, Wolfgang Wiesmüller), 2021.