VLADIMIR VERTLIB, geboren 1966 in Leningrad. 1971 emigrierte die Familie nach Israel, dann nach Italien, Holland und die USA, bevor sie sich 1981 in Österreich niederließ. Er studierte Volkswirtschaftslehre und lebt seit 1993 als Schriftsteller in Salzburg und Wien. Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen, Essays sowie zahlreiche Artikel. 2001 erhielt er den „Adelbert von Chamisso“-Förderpreis sowie den „Anton Wildgans“-Preis. Vertlib schrieb u. a. den Roman „Lucia Binar und die russische Seele“, der 2015 auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis stand. Zuletzt erschienen: „Viktor hilft“, Roman, 2018; „Reise nach A.“, Erzählung, 2019.
Zum Buch: Liebevoller Vater und wütender Hassposter: Paul ist beides, und als er im Netz bloßgestellt wird, kämpft er um seine Würde, Familie – und sein Leben. Mit der Geschichte von Paul Sarianidis gelingt Vladimir Vertlib in „Zebra im Krieg“ ein meisterhaft ironischer, jedoch stets von Zuneigung und Humanität erfüllter Blick in menschliche und politische Abgründe: Paul lebt mit seiner Familie in einer vom Bürgerkrieg heruntergewirtschafteten osteuropäischen Stadt am Meer. Als er arbeitslos wird, verstrickt er sich immer tiefer in die wüsten Debatten, die in den Sozialen Medien toben. Doch eines Tages wird Paul von Boris Lupowitsch, einem Rebellenführer, den er im Internet bedroht hat, verhaftet. Lupowitsch rechnet mit ihm vor laufender Kamera ab. Paul wird verhöhnt und gedemütigt, das Video millionenfach gesehen. Wie kann er mit dieser Schande weiterleben? (Verlagstext)
MICHAEL KERBLER, geboren 1954 in Wien, war als Journalist u. a. für „Die Presse“ tätig und gehörte in unterschiedlichen Funktionen fast 40 Jahre dem ORF an. In den 80ern arbeitete er als Auslandskorrespondent, bis 1994 als Reporter in den Krisengebieten Ostafrikas, den arabischen Staaten, im Iran und in der DDR. Zwischen 2003 und 2013 leitete er die Ö1-Sendereihe „Im Gespräch“. Unter seinen Gesprächspartner*innen fanden sich u. a. Václav Havel, Peter Handke, Olga Neuwirth, Günter Grass, Margarete Mitscherlich, Christoph Schlingensief, Martin Walser, Stephane Hessel oder der Dalai Lama.