Suche
Hauptinhalt
Dienstag, 22. Oktober 2024 - 19:30
Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945

CHRISTINE BUSTA: Salzgärten. Ausgewählte Gedichte 1951 – 1985 (Otto Müller Verlag)

Lesung mit GEORG BYDLINSKI

Referat: MICHAEL HANSEL

Moderation: KLAUS KASTBERGER

Ein Gemeinschaftsprojekt der Alten Schmiede, Wien, des StifterHauses, Linz, und des Literaturhauses Graz

CHRISTINE BUSTA (1915–1987) war Bibliothekarin bei den Städtischen Büchereien, Vorstandsmitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs und in den ersten Jahrzehnten nach 1945 eine anerkannte Lyrikerin im deutschsprachigen Raum. Sie veröffentlichte zunächst in verschiedenen Printmedien, u. a. im von Otto Basil herausgegebenen Periodikum „Plan“. Von formstrengen, an Weinheber und Rilke angelehnten Erlebnisgedichten in den Anfängen („Der Regenbaum“, 1951) fand die unorthodoxe Katholikin unter zunehmendem Verzicht auf Reime und mit gelockerten Rhythmen – so bereits in der Sammlung „Die Scheune der Vögel“ (1958) – zu den verknappten Formen ihrer späteren Lyrik („Die Salzgärten“, 1975). Busta verfasste auch Verse für Kinder („Die Sternenmühle“, 1959; „Die Zauberin Frau Zappelzeh", 1979) sowie Erzählungen. Für ihr Schaffen wurde Busta mit Preisen und Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Georg-Trakl-Preis 1954 und dem Großen Österreichischen Staatspreis 1969.

Zum Buch: „Salzgärten“ sind Meerwassersalinen zur Speisesalzgewinnung. Im gleichnamigen Gedichtband werden Erkenntnisse kondensiert, in oft knappen, aber bildstarken und assoziationsreichen Texten. Hier hat Busta eine Sprache gefunden, die verständlich und nicht-elitär ist, die die Rätsel des Daseins jedoch nicht auflöst, sondern auf subtile Weise ins Wort setzt. Von den strophisch und metrisch gebundenen Gedichten ihrer früheren Bände hat sie sich in die Freiheit des freien Verses geschrieben; ihr Formbewusstsein ist dabei nicht verlorengegangen. (Verlagstext)

GEORG BYDLINSKI, 1956 in Graz geboren, lebt in Mödling. Studium der Anglistik und Religionspädagogik in Wien. Seit 1982 freier Schriftsteller mit den Schwerpunkten Lyrik und Kinderbuch. 15 Gedichtbände, zuletzt „Blättervogel“, 2024, und „Flüchtiges Fest“, 2021. Verschiedene Auszeichnungen, u. a. Österreichischer Staatspreis für Kinderlyrik 2001.

MICHAEL HANSEL, geboren 1972 in Neunkirchen, studierte Germanistik und Geschichte in Wien. Literaturwissenschaftler, Literaturkritiker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Literaturarchiv und Co-Kurator des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek. Bücher und Aufsätze zur österreichischen Literatur. Co-Redakteur der Buchreihe „PROFILE“ des Literaturarchivs im Paul Zsolnay Verlag.

KLAUS KASTBERGER, geboren 1963 in Gmunden, seit 2015 Professor für Neuere Deutsche Literatur am Franz-Nabl-Institut der Universität Graz und Leiter des Literaturhauses Graz. Arbeit als Literaturkritiker. Publikationen zur österreichischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe Ödön von Horváths, seit 2024 Juryvorsitzender beim Bachmann-Preis. Er erhielt 2023 den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik.