„Franz Tumler schreibt in Sätze von der Donau über die „Ausbreitung des Fließens“ und über die „Sätze von damals“. Sätze, die von mehr handeln als von der Schönheit des Flusses, Sätze, die sich mit dem Gedächtnisort Donau beschäftigen.
Wie schreibt man nach 1945, wenn man sich auf den Nationalsozialismus und die Vorgaben seines restriktiven Literaturbetriebs eingelassen hat? (…) Für Tumler und Bronnen führt der Weg hinaus aus der Provinz, in der sie wenig Möglichkeiten sehen, ihre Literatur einem größeren Publikum vorzustellen, und – was noch wichtiger ist – kaum Möglichkeiten haben, sich literarische Inspirationen zu holen. (…) Für Bronnen wie für Tumler ist der Schritt von Linz nach Berlin weit mehr als bloß eine Ortsveränderung. Die Verzweigungen im Schreibfluss werden zunehmend deutlicher. Verzweigungen und Umarmungen sind – so Tumler in Sätze von der Donau – die gleichen Bewegungen.
(Barbara Hoiss)
Inhalt
- Vorwort
- Einige Blitzlichter aus dem Lebensgewitter Arnolt Bronnens. Eine Montage aus den Schriften des Bronnen-Forschers Friedbert Aspetsberger
zusammengestellt von Barbara Hoiss - Vor-Satz und Nach-Schrift. Franz Tumlers Suche nach den Sätzen und der Wirklichkeit
von Barbara Hoiss - Unter blauem Himmel. Im Brennpunkt: Adalbert Stifter
von Johann Holzner und Wolfgang Wiesmüller - Verzweigen im Fluss. Donautexte aus dreißig Jahren
von Barbara Hoiss - Literatur und Literaturbetrieb in Oberösterreich zwischen 1945 und 1955
von Helga Ebner - Eine Hand am Steuer … Berlin und nicht zurück. Arnolt Bronnens und Franz Tumlers literarisches Leben in den 1950er Jahren
von Kerstin Mayr - Stromschnellen. Einige Verläufe der österreichischen Literatur von 1933 bis 1955
von Markus Ender - Kurzbiografien
von Franz Tumler und Arnolt Bronnen - Quellenverzeichnis / Bildnachweis
- Kurzbiografien der Beiträgerinnen und Beiträger