ÖDÖN VON HORVÁTH (1901 – 1938) ist ein Klassiker der Moderne. Seine Stücke gehören zu den meistgespielten im deutschsprachigen Raum und sein Roman „Jugend ohne Gott“ ist fixer Bestandteil des schulischen Kanons. Am Franz-Nabl-Institut der Karl-Franzens-Universität Graz wurde heuer nach jahrzehntelangen Forschungsarbeiten die historisch-kritische Ausgabe Ödön von Horváths zum Abschluss gebracht. In neunzehn großformatigen und mit vielen Faksimiles ausgestatteten Bänden werden hier erstmals alle Werke, Briefe, Notizbücher und Lebensdokumente sowie alle Akten, in denen der Autor erwähnt wird, in gesicherter Form dargeboten. Neben den Endfassungen der Werke werden das gesamte genetische Material und damit der hochmoderne Arbeitsprozess Horváths zugänglich gemacht.
FLORENTIN GROLL, geboren 1945 in Vöcklabruck, Schauspieler, Sprecher und Theaterregisseur, Theater-Engagements u.a. in Wien, Dortmund, Bonn, Tübingen, Darmstadt, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg und Düsseldorf. 1979 wurde er ans Wiener Burgtheater engagiert, wo er bis 2010 Ensemblemitglied war. Von 1981 bis 1983 verkörperte er in der Fernsehserie „Ringstraßenpalais“ die Rolle des Dr. Paul Ender, von 1996 bis 2005 spielte er in der Serie „Schlosshotel Orth“ die Rolle des Josef „Sepp“ Thallinger.
NICOLE STREITLER-KASTBERGER, geboren 1972 in Dornbirn. Literaturwissenschaftlerin, Literaturkritikerin und Autorin. Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Wien. War von 2005 bis 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Wiener Ausgabe der Werke und Briefe Ödön von Horváths. Lehrbeauftragte an der Universität Graz.
KLAUS KASTBERGER, geboren 1963 in Gmunden, seit 2015 Professor für Neuere Deutsche Literatur am Franz-Nabl-Institut der Universität Graz und Leiter des Literaturhauses Graz. Arbeit als Literaturkritiker. Zahlreiche Publikationen zur österreichischen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe Ödön von Horváths, seit 2024 Juryvorsitzender beim Bachmannpreis. Er erhielt 2023 den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik.
MARTIN VEJVAR, geboren 1982 in Linz. Studium der Deutschen Philologie, Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie der Philosophie in Wien. Von 2008 bis 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der historisch-kritischen Wiener Ausgabe sämtlicher Werke Ödön von Horváths. Arbeit an der Dissertation „Der Nachlass Ödön von Horváths im Spannungsfeld von Archiv, Edition und Interpretation“. Zuletzt veröffentlicht: „Ein Sklavenball / Pompeji“ (Hrsg.), 2015; „Ödön von Horváth: Glaube Liebe Hoffnung“ (Hrsg.), 2020.