Suche
Hauptinhalt
Donnerstag, 10. Oktober 2024 - 19:30
Buchpräsentation

CLEMENS SETZ: Das All im eignen Fell. Eine kurze Geschichte der Twitterpoesie (Suhrkamp)

Lesung mit dem Autor

Moderation: DANIELA STRIGL

CLEMENS SETZ, geboren 1982 in Graz, studierte ebendort Mathematik und Germanistik. Heute lebt er als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. 2011 wurde er für seinen Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman „Indigo“ stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 prämiert. 2014 erschien sein erster Gedichtband „Die Vogelstraußtrompete“. Für seinen Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ erhielt Setz den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2015. Mit „Vereinte Nationen“ war Setz 2017 und mit „Die Abweichungen“ 2019 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Zahlreiche weitere Preise und Auszeichnungen, u. a.: Poeta Laureatus des Literaricums Lech 2024, Österreichischer Buchpreis mit „Monde vor der Landung“ 2023, Georg-Büchner-Preis 2021, Heinrich-von-Kleist-Preis 2020 und Berliner Literaturpreis 2019.

Zum Buch: Mehrfach kündigte Clemens J. Setz an, nie wieder Gedichte in Buchform zu veröffentlichen – um es in vorliegendem Band doch zu tun. Es handelt sich um Poesie der besonderen Art, denn sie ist ursprünglich in einem Medium entstanden, das es nicht mehr gibt: Der legendäre Mikroblogging-Dienst Twitter ist Geschichte, seit er von Elon Musk übernommen wurde. Er heißt jetzt bekanntlich X und funktioniert ganz anders. Das kreativitätsfördernde Zeichenlimit wurde entfernt, aber vor allem: Längere Zeit inaktive Accounts werden für immer und unwiederbringlich gelöscht – und mit ihnen die vielen poetischen Wunderkerzen, die dort funkeln. »Hatte jemals irgendein einzelner Mensch eine größere zerstörerische Wirkung auf die deutschsprachige Lyrik als Elon Musk? Ich glaube nicht«, sagt Clemens J. Setz. „Das All im eignen Fell“ ist ein Erinnerungsbuch im doppelten Sinn. Es versammelt im ersten Teil eine Auswahl von Setz' eigenen Twittergedichten. Und erzählt im zweiten die kurze, aber umso blütenreichere Geschichte einer Gattung, die Schritt für Schritt aus unserer Wirklichkeit entfernt wird. (Verlagstext)

DANIELA STRIGL, geboren 1964 in Wien. Literaturwissenschaftlerin, Kritikerin, Essayistin. Lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien. Jurytätigkeit – u. a. Ingeborg Bachmann Preis und Deutscher Buchpreis. Österreichischer Staatspreis für Literaturkritik 2001, Berliner Preis für Literaturkritik 2015, Merck-Preis für literarische Kritik und Essay 2019. Ihr Essayband „Gedankenspiele über die Faulheit“ erschien 2021.